Viele Menschen zieht es in die Berge. Warum? Zur Entschleunigung. Nun, in den Bergen kann man den Alltagstrott hinter sich lassen – all den Lärm, all den Stress vergessen. Outdoor, hoch oben und mitten in der Natur scheinen die Probleme weit weg und die frische Bergluft sorgt für einen klaren Kopf. Wer sich dem Outdoor-Wandersport widmet, sollte jedoch auch viel Wert auf die richtige Ausrüstung legen. Am Wichtigsten: die richtigen Wanderschuhe. Wir erklären Ihnen, worauf Sie beim Schuhkauf achten sollten und wie Sie die richtigen Wanderschuhe finden können.
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Tipps für den Kauf der richtigen Wanderschuhe
1. Fachgeschäft aufsuchen
Begeben Sie sich in die Hände eines Profis. Ein Experte weiß genau, welcher Schuh zu ihren individuellen Bedürfnissen passt. Auch kann ein Fachmann auf eventuelle Fußfehlstellungen oder Besonderheiten im Laufverhalten eingehen und Ihnen gezielt Schuhe empfehlen.
2. Rahmenbedingungen beachten
Achten Sie unter anderem darauf, wohin Sie sich begeben. Mittelgebirge oder Gletscher? Sommer oder Winter? Tages- oder Rundtour? All diese Faktoren – und noch viele mehr – sind dafür ausschlaggebend, welcher Schuh am besten zu ihrem Wandererlebnis passt.
3. Die richtige Schuhgröße wählen
Achten Sie darauf, dass der Schuh wirklich gut sitzt und er nicht drückt. Ermitteln Sie hierzu gerne erneut Ihre Schuhgröße. Denn auch, wenn Sie denken zu wissen, welche Größe Ihnen passt: Kein Fuß gleicht dem anderen. Der linke kann in manchen Fällen sogar von der Größe des rechten Fußes abweichen. Lassen Sie Ihre Füße deshalb vor dem Einkauf noch einmal im Fachgeschäft vermessen. Im Laufe des Lebens und Jahr für Jahr können sich unsere Füße verändern.
4. Socke gut, alles gut
Auch die Wahl der richtigen Socken spielt eine Rolle beim Kauf der Wanderschuhe. Setzen Sie hierbei auf natürliche Materialien, vorzugsweise auf Baumwolle, etwa leichte Merinowolle. Socken aus synthetischen Stoffen verursachen Schweißfüße und wirken bei Höchstleistung wie eine Schwitzkammer – ein guter Nährboden für Bakterien.
5. Ohne Zeitdruck und zur richtigen Tageszeit einkaufen
Es ist ratsam, nicht mal eben schnell in der Mittagspause in ein Geschäft zu eilen und auf die Schnelle einen Schuh zu kaufen. Lassen Sie sich genügend Zeit beim Einkaufen. Testen Sie mehrere Alternativen aus und nutzen Sie die Expertise des Verkäufers. Ziehen Sie außerdem nicht gleich am Morgen los. Gehen Sie lieber am Nachmittag oder Abend einkaufen. Ihre Füße können durch etwa Wassereinlagerungen bis zu einer halben Nummer größer werden.
6. Der richtige Wanderschuh für die richtige Tour
Wanderschuh ist nicht gleich Wanderschuh. Je nachdem, auf welchem Gelände Sie wandern möchten, sollten Sie auch den Schuh wählen. Bei Tagestouren im Mittelgebirge eignen sich zum Beispiel eher leichte Wanderschuhe. Geht es hingegen auf einen Gletscher heißt das Zauberwort: Hochtourenschuh. Damit die Wahl einfacher wird, gibt es vier Kategorien, zwischen denen man unterscheidet. Diese reichen von A bis D – biegsam und leicht bis fest und schwer.
Dr. Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut in Offenbach sagt: "Das richtige Schuhwerk ist beim Wandern kein Luxus, sondern Voraussetzung für ungetrübten Genuss. Denn wenn der Schuh nicht zum Fuß passt oder zum Charakter der Tour, drohen Blasen und Druckstellen – im schlimmsten Fall sogar Zerrungen, Bänderrisse oder Knochenbrüche." Je nach Bedarf gebe es passende Wanderschuhe: bis knapp unter den Knöchel reichende Multifunktionsschuhe, klassische Wanderstiefel, extrem feste Trekkingstiefel oder spezielles Schuhwerk für Klettersteige und Gletschertouren.
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Diese Schuhtypen gibt es – eine Übersicht:
- Wanderschuhe: Sie planen eine Tagestour im Mittelgebirgs- und Voralpengebirge? Hierfür eigenen sich am besten leichte, herkömmliche Wanderschuhe. Der Unterschied zwischen sogenannten Leichtwanderschuhen und Wanderschuhen: Herkömmliche Wanderschuhe sind meist stabiler gebaut, haben etwas mehr Eigengewicht und schützen besser vom Umknicken.
- Trekkingschuhe: Bei schwerem Gepäck (Rucksack) und einer zusätzlichen Belastung unterstützen spezielle Trekkingschuhe den Fuß optimal. Die Schuhsohle ist nur leicht gedämpft und garantiert dem Träger mehr Trittfestigkeit, auch auf unebenem Gelände.
- Bergschuhe: Wenn es ins hochalpine Wandergelände geht, sind Bergschuhe die richtige Wahl. Steile Wege oder Kletterwege sind mit diesem Schuhwerk kein Problem. Auch Steigeisen können an diesem Schuhtyp montiert werden. Trittsicher.
- Hochtourenschuhe: Eine versteifte Sohle führt dazu, dass diese Schuhe auch in hochalpinen Gelände, bei Winter- oder Eistouren optimale Dienste leisten. Das Anbringen von Steigeisen ist kein Problem.