Wer Schuhe kauft, wird spätestens beim Gang aus dem Geschäft von einem starken Glücksgefühl überwältigt. Doch diese Verliebtheit dauert meist nur solange an, bis sich die Schattenseiten unseres jüngsten Kaufes bemerkbar machen – etwa durch unangenehmes Drücken und Zwicken, bei jedem Schritt.
Aber, keine Bange: Wenn Sie sich unsere Tipps zu Herzen nehmen, können Sie Fehlkäufe vermeiden und sich Ihrem Hochgefühl vollends hingeben. Ohne schmerzhafte Unterbrechungen.
Checkliste:
- Vor jedem Kauf die Füße messen.
- Die Zehen sollten eine Daumenbreite nach vorne Platz haben.
- Ein Schuh darf nicht zu locker, aber auch nicht zu fest sein.
- Auf natürliche Materialien setzen (z.B. Leder, Stoff)
- Shopping-Gang am Nachmittag oder Abend antreten.
- Zu kleine Schuhe können Zehenfehlstellungen verursachen, zu große Schuhe verkrampfen die Fußmuskulatur.
- Neben der Länge, ist auch die Weite des Schuhs von Bedeutung.
- Täglich die Schuhe wechseln – das sorgt für Abwechslung.
5 Tipps für den Kauf der richtigen Schuhe
Ja, die Optik beeinflusst unser Kaufverhalten immens. Für die meisten Menschen zählt tatsächlich nur das reine Aussehen des Schuhwerks. Doch wer auch auf weitere Faktoren achtet, ist klar im Vorteil. Zusammen mit Expertin Dr. Claudia Schulz (Deutsches Schuhinstitut, Offenbach) verraten wir Ihnen Tipps, mit denen Sie die richtigen Schuhe finden.
1. Tagesform der Füße berücksichtigen
Nicht zu jeder Tageszeit befinden sich unsere Füße in Bestform. Im Laufe des Tages sind unsere Füße einer hohen Belastung ausgesetzt. Die Folge: Schwellungen oder Wassereinlagerungen. Deshalb bietet sich besonders am Nachmittag oder am Abend die beste Gelegenheit, um die richtigen Schuhe zu finden. Ansonsten riskiert man, den Kauf von zu kleinen Schuhen. Ein Umtausch ist damit schon vorprogrammiert.
2. Schuhgröße ermitteln
Kein Fuß gleicht dem anderen. Der rechte kann in manchen Fällen sogar von der Größe des linken Fußes abweichen. Lassen Sie Ihre Füße deshalb vor dem Einkauf noch einmal im Fachgeschäft vermessen. Im Laufe des Lebens, und Jahr für Jahr, können sich unsere Füße verändern. In der Länge, sowie auch in der Breite. Dabei sollte man darauf achten, dass neben der Größe auch die Breite der Füße gemessen wird.
3. Passform richtig beurteilen
Schuhe müssen immer länger sein als der Fuß. Vertrauen Sie auf den Daumentest: Zwischen Zeh und Schuhende sollte zirka eine Daumenbreite passen. Für genügend Bewegungsfreiheit brauchen die Füße etwas Raum vor den Zehen. Denn beim Abrollen schieben sich die Zehen nach vorne. Bei zu kleinen Schuhen und Socken können die Zehen bei jedem Schritt gestaucht werden. Das kann zu einer Fehlstellung der Zehen kommen. "Wird das Abrollen durch zu knapp sitzende Schuhe verhindert, werden die Zehen mit jeder Bewegung gestaucht - mit negativen Folgen für unsere gesamte Gesundheit", sagt Dr. Schulz.
Achten Sie außerdem darauf, die Schuhe im Geschäft im Stehen anzuprobieren. Nur dann werden unsere Füße optimal und vollständig belastet. So können Sie die Passform richtig beurteilen. "Nehmen Sie sich genügend Zeit bei der Anprobe", sagt Expertin Dr. Schulz. "Und probieren Sie Schuhe niemals nur im Sitzen an." Da sich unsere Füße dynamisch den jeweiligen Anforderungen anpassen, seien sie unter Belastung und beim Gehen länger als im Sitzen. Ein Schuh, der im Sitzen passt, könne also beim Gehen zu klein sein. "Laufen Sie daher unbedingt einige Schritte in den Schuhen. Erst dann können Sie sagen, ob sie wirklich passen", sagt sie.
4. Auf Verarbeitung und Geruch achten
"Leder hat einen angenehmen, typischen Geruch. Anders sieht es bei Schuhen aus Plastik und Klebstoffen aus", erklärt die Expertin. "Wenn Schuhe unangenehm riechen, ist Vorsicht geboten." Achten Sie auch auf die Verarbeitung der Schuhe. Prüfen Sie, ob alle Nähte gerade sind. Ob der Absatz fest sitzt und die Sohle ausreichend flexibel ist.
5. Am besten Leder wählen
Expertin Dr. Claudia Schulz: "Unsere Füße stecken meist den ganzen Tag in Schuhen. Durch diese permanente Umhüllung schwitzen wir stärker an den Füßen als an anderen Körperteilen. Deshalb müssen Sie bei Schuhen unbedingt auf atmungsaktive Materialien achten" Schuhen aus Leder seien anderen Materialien vorzuziehen. Auch das Futter der Schuhe solle aus Leder oder Textil, in jedem Fall aber nicht aus Plastik bestehen. "Ein Blick auf den Stempel oder Aufkleber am Schuh lohnt sich: hier sind alle verwendeten Materialien mit entsprechenden Symbolen aufgeführt. Vom Oberleder über das Futter bis zur Sohle", sagt Schulz.
Die Folgen falscher Schuhe
Zu klein, zu schmal, zu groß: Viele Menschen tragen schlichtweg die falschen Schuhe. Tag für Tag. Doch das kann unangenehme Folgen haben. Zunächst entstehen durch das Tragen falscher Schuhe natürlich nervige Blasen, die brennen und drücken. Doch am Fuß setzen alle Systeme an, die dem Menschen einen aufrechten Gang ermöglichen. Demnach ergeben sich durch das Ausführen der falschen Schuhe auch körperliche Beschwerden, zum Beispiel Kopf- oder Rückenschmerzen. Aber auch das Risiko, an Knie- und Hüftproblemen zu leiden oder eine Fußfehlstellung davonzutragen, erhöht sich durch schlecht sitzende Schuhe.
Was müssen Schuhe leisten?
"Sneaker bzw. so genannte Freizeitschuhe sollten vor allem Entspannung bieten", sagt Expertin Dr. Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut in Offenbach. "Sie sollten nicht einengen und Spaß bei der Bewegung bieten." Knöchelhohe Modelle würden mehr Halt als Halbschuhe bieten. "Schnürmodelle lassen sich individuell besser einstellen als Slip-ons", sagt Schulz. Ein guter Freizeitschuh bzw. Sneaker sei einfach bequem und strahle eine gewisse Sportlichkeit aus. Er verleihe außerdem jedem Outfit eine gewisse Dynamik und könne vielseitig einsetzbar sein. Tipp: "Neutrale Farben oder Metallics passen sich farblich jedem Outfit an", sagt sie.