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Wissen Die Wahrheit über die Top 5 bekanntesten Fuß-Mythen

5 ungeklärte Fußmythen aufgedeckt

Was besteht aus sechs Knochen, 32 Muskeln plus Sehnen und 107 Bändern? Ja, unsere Füße. Und die stemmen tagtäglich insgesamt rund 2500 Tonnen. Unvorstellbar, oder? So viel zur Realität, doch um unsere Füße ranken sich viele weitere Mythen. Die fünf meist verbreiteten finden Sie hier. Schluss mit falschen Mythen und Gruselgeschichten - wir räumen mit Vorurteilen auf!

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1. "Ballenzehen sind nur eine Folge von High Heels."

Frau in High Heels

Wenn der Hallux valgus erstmal da ist, ist es bereits zu spät. Aber woher kommt die unschöne Fehlstellung des Großzehengelenks und die herausgetretene Ballenzehe? Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass High Heels die Hauptursache für Ballenzehen seien. Wir sagen: Nein! Denn die wahrhafte Ursache sind neben genetischer Veranlagung das ständige Tragen von zu engem Schuhwerk. Das Laufen auf High Heels ist aber ebenso ungesund und dem ständigen Heel-Träger drohen Krallen- und Hammerzehen. Grund hierfür: Das Laufen mit hohen Absätzen kommt dem Bergablauf gleich, denn das Gewicht verlagert sich auf den Vorderfuß und erhöht den Druck auf den Ballen. Wer schön sein will, muss dann mit Fehlstellungen und fiesen Rückenschmerzen kämpfen. Ob sich die Hacken für diesen hohen Preis wirklich lohnen, sollte jeder für sich selber entscheiden. Ballenzehen sind aber keine Folge der zu hohen Absätze. Um diese zu verhindern, sollten Sie zu Schuhspreizern greifen oder das nächste mal einfach beim Schuhkauf auf ein passenderes Modell zurückgreifen.

2. "Fußpilz betrifft nur den Fuß."

Sagt Ihnen "Trichophyton rubrum" etwas? Klingt nach einem längst ausgestorbenen Dinosaurier? Schön wäre es. "Trichophyton rubrum" bezeichnet den hartnäckigen Fadenpilz, der für ganze 90 Prozent unserer Fußpilzerkrankungen verantwortlich ist. Und genau dieser aggressive Hautschmarotzer wandert gerne - von unseren Zehzwischenräumen immer nach "oben" zu anderen Körperregionen. Besonders gerne hat er Körperregionen, an denen ihm ein feuchtwarmes Milieu geboten wird, so zum Beispiel an Achselhöhlen oder Leistenbeugen. Hier fühlt er sich wohl und verschwindet auch von alleine nicht so schnell wieder. Doch die Wanderlust des fiesen Pilzes kann man ganz einfach unterbinden: Für eine rechtzeitige und konsequente Behandlung ist der erste Schritt das gründliche Abtrocknen nach dem Duschen - auch zwischen den Zehen. So nehmen Sie dem Pilz seinen Lebensraum und er kann sich gar nicht erst ausbreiten. Ansonsten gilt: Sobald sich Rötung, Juckreiz oder weiße Hautbeläge zwischen den Zehen bemerkbar machen, sofort den Hautarzt aufsuchen.

3. "Fußprobleme und Fußpflege? Kennen Männer nicht."

Auch das ist reinster Mythos. Zwar ist es richtig, dass Frauen öfter unter Fußproblemen leiden als Männer - was nicht selten an Ihren hohen Absätzen liegt. Aber immerhin 20 Prozent der Männer über 40 Jahren geben an, ebenfalls nicht gut zu Fuß zu sein. Während Frauen dank ihres schwächeren Binde- und Stützgewebes oft mit Zehenfehlstellungen zu kämpfen haben, ist der berühmte Plattfuß eher Männersache. Bei Frauen folgen dann meist durch das Absenken des Quergewölbes Senk- und Spreizfüße oder Ballenzehen. Männer kriegen es dafür öfter mit Absenken des Längsgewölbes zu tun. Fazit: Keiners der beiden Geschlechter wurde, was Fußpflege oder Fußprobleme angeht, bevorteilt. Demnach haben sich sowohl Männlein als auch Weiblein gleichermaßen um die Gesundheit ihrer Treter zu kümmern.

4. "Sandalen, Schlappen und Sneaker tun uns gut."

Füße kitzeln

Flip-Flops, flache Sandalen und Turnschuhe haben eines gemeinsam: Sie schenken unseren Füßen gemütliche Bewegungsfreiheit. Aber einen Nachteil haben die Schuhe dennoch. Durch die fehlende Unterstützung des Gewölbes und des ganz flachen Fußbettes wird der Fuß nicht ausreichend gestützt. Die Folge sind ein absenkendes Fußgewölbe und daraus resultierende Spreiz- oder Plattfüße. Und weil sich in offenen Schuhen die Zehen in das Fußbett krallen müssen, um nur etwas Halt zu bekommen, kann es mit der Zeit auch noch zu Krallenzehen kommen. Auch drohen bei den "Flachtretern" Verletzungen der Achillessehne oder Fersenbeschwerden wie beispielsweise Fersensporn. Die beste Methode, um gegen all das vorzubeugen: Verzichten Sie auf Dauertragen dieser flachen Treter. Tragen Sie mal feste, mal leichtere, mal flache, mal Schuhe mit einem Absatz von höchstens vier Zentimetern - und schlüpfen Sie am besten auch jeden Tag für ein paar Stunden in Gesundheitsschuhe. Vor allem aber sollten Sie beim Schuhkauf auf ein anatomisch geformtes Fußbett achten. Denn nur das schützt Sie langfristig vor solchen gruseligen Deformationen.

5. "Barfußgehen auf kaltem Grund ist unglaublich gesund!"

Ihre Füße machen tagtäglich schreckliches mit und werden in enge Schuhe verbannt, durch die sie nichtmal annähernd Luft schnappen können. Lassen Sie Ihre Füße mal aus ihrem täglichen Gefängnis und geben Sie ihnen etwas Zeit zum Durchatmen. Barfußlaufen ist nämlich Wellness und Gesundheit für die Füße zugleich: Das Bindegewebe wird gestärkt, Fußmuskulatur, Gelenke, Sehnen und Bänder trainiert und Deformationen wird durch das richtige "blanke" Abrollen vorgebeugt. Und glücklich macht es auch, denn der Kontakt zwischen Haut und Boden aktiviert die Nervenzellen in der Sohle und regt im Gehirn die Ausschüttung von Glückshormonen an. Doch man sollte es nicht übertreiben: Dass Barfußgehen auf kaltem Untergrund unheimlich gesund sein soll, ist ein Mythos. Gut für sie ist die „Freifußkultur“ nur bei 20 bis 25 Grad für mindestens zehn Minuten. Wird es wesentlich kälter und steht man auf dem kalten Untergrund länger als 30 Minuten, ist der Trainingseffekt dahin und Erkältungen und Blasenentzündungen schleichen sich an. Fazit: Gönnen Sie Ihren Füßen Frischluft, aber Sie sollten wissen, wann Schluss ist.

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Schlagworte
Fußnagel | Fußpilz | Schuhgröße | Schweißfüße
Autor
Leonie Panzer

Hinweis zu medizinischen Beiträgen:

"Artikel mit medizinischen Inhalten dienen ausschließlich zu Zwecken der allgemeinen Information. Sie sind nicht zur (Selbst-)Diagnose und Behandlung individueller Erkrankungen und medizinischer Indikationen geeignet. Insbesondere können sie die Untersuchung, Beratung oder Behandlung durch einen zugelassenen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen. Eine Beantwortung individueller Fragen erfolgt durch die Artikel nicht.“