Wandern in mittleren Höhen wirkt wie eine natürliche Frischzellenkur. Der Grund dafür ist die sogenannte Erythropoese: In sauerstoffärmerer Luft wird der Körper stärker gefordert: Die Zahl der roten Blutkörperchen im Knochenmark steigt, die Sauerstoffversorgung in den Zellen verbessert sich, wir haben spürbar mehr Energie. Der Effekt eines Wanderurlaubs kann noch Wochen später im Blut nachgewiesen werden! Vor der ersten Tour brauchen die Füße aber ein ausgefeiltes Fitnessprogramm.
Die Vorbereitung:
Plant vorab: Spätestens zwei Wochen vor dem ersten Wandertag beginnt bereits das Training für die Fußhaut: Eine Spezialcreme auf Wollwachs- oder Panthenol-Basis stärkt ihre Elastizität und Widerstandskraft. Täglich – am besten vor dem Schlafengehen – in die Füße einmassieren, Strümpfe drüberziehen und über Nacht einwirken lassen. Damit die Fußnägel in Topform sind und nirgends anecken, müssen sie gerade geschnitten werden – und nicht zu kurz. „Sie sollten bündig mit den Zehen abschließen und am Schluss mit einer Feile an den Seiten leicht abgerundet werden, damit sie nicht einwachsen“, sagt die Hamburger Fußpflege-Expertin Dana Lüke. Unmittelbar vor der Wanderung könnt Ihr druckgefährdete Stellen mit einem Tapeverband abkleben und auf diese Weise (be-)schützen. Um die Reibung zwischen Füßen und Schuhen zu reduzieren, tragen erfahrene Wanderinnen und Wanderer nahtlose Strümpfe aus Funktionsmaterialien, die die Füße perfekt umschließen und Feuchtigkeit nach außen ableiten (im Fachhandel erhältlich).
Unterwegs:
Spätestens wenn die Fersen arg brennen oder der Druck auf die Zehen zunimmt, ist es Zeit für eine Pause. Zu spät gestoppt? Blasen solltet Ihr auf keinen Fall aufstechen, sonst können Keime in die Wunde eindringen und zu Infektionen führen. Blasenpflaster mit einem speziellen Gelpolster verschließen die Wunde komplett, sorgen für ein ideales Wundheilungs-Milieu – und puffern die Blase perfekt gegen den Schuh ab. Den nächsten Gipfel anvisieren und weiterwandern? Das ist dann kein Problem.
Danach:
Die Füße sind meist stark durchblutet, die Haut kann gerötet und an manchen Stellen aufgeweicht sein. Ein kurzes Bad in handwarmem Wasser, mit einem Spritzer Thymianöl versetzt, tut gut. Das beruhigt, pflegt und desinfiziert die strapazierte Haut auf natürliche Weise. Urea-Cremes beugen Hornhaut-Neubildung vor, ab einem Gehalt von zehn Prozent wirken sie zusätzlich antibakteriell. Sanft in die Füße einmassieren und möglichst den Rest des Tages barfuß laufen