Kinderfüße

Wichtige Tipps Wie Kinderfüße von klein auf gesund bleiben

Barfuß laufen

In den menschlichen Füßen befinden sich ganze 52 Knochen – das ist fast ein Viertel der gesamten Knochenmasse unseres Körpers. Diese Fußknochen wachsen bis ins Erwachsenenalter weiter. Entwickeln Kinder Fußprobleme und werden diese nicht behandelt, können sie zu Knie-, Hüft- und Rückenschmerzen führen und die Entwicklung und Haltung des Kindes ernsthaft beeinträchtigen. Schon Schuhe und Socken, die nicht richtig passen, können Schmerzen verursachen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie für die Gesundheit der Füße ihres Kindes sorgen und eventuelle Probleme so früh wie möglich behandeln.

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Barfuß laufen

Der komplexe Fußknochenbau ist bei den meisten Menschen erst mit 18 Jahren voll ausgebildet. Wer das Potenzial seiner Füße maximieren möchte, muss so früh wie möglich anfangen, ihre natürliche Muskelkraft zu fördern. Da Kleinkinder allerdings derlei Überlegungen noch nicht anstellen und Eltern die Entscheidungen für sie treffen, sind sie im Alltag ständig gefragt.

Geben Sie ihrem Kind möglichst viel Bewegungsfreiheit und Raum, damit seine Füße wachsen und deren natürliche Knochenstruktur und -form sich ungestört entwickeln kann. Medizinische Experten sind sich weltweit einig, dass gerade das Barfußlaufen nicht nur für die gesunde Entwicklung der Füße, sondern auch für die allgemeine Gesundheit enorm zuträglich ist. Etliche Studien und Untersuchungen haben das bewiesen.

Durch das Barfußlaufen werden die Kinderfüße nicht nur kräftiger, sie werden auch beweglicher und gleichzeitig in positiver Weise sensibler. Letzteres funktioniert gerade dann gut, wenn die Kinder barfuß diverse Untergründe erforschen und verschiedene sensorische Erfahrungen machen. Barfußpfade sind hierfür die optimale Gelegenheit. Kleine Barfußparcours lassen sich aber auch zuhause herstellen. Dafür kann etwa in kleine Plastikwannen verschiedenes Material, wie Sand, Kieselsteine, Mull oder Ähnliches gegeben werden. Die Kinder erkunden dann den Parcours barfuß und beschreiben ihre Erfahrungen.

Fußhygiene von Anfang an

Insbesondere wenn es um Fußhygiene geht, sind die Eltern des Kindes gefragt. Denn wie das nun mal auch mit den Zähnen oder der allgemeinen Hygiene so ist, verfolgen Kinder hier selbstständig noch kein gesundes Konzept.

Kinderfüße, die keine regelmäßige Pflege erfahren, werden spätestens im Kindergartenalter die ersten Probleme zeigen. Sei es übermäßige Hornhaut, die irgendwann Schmerzen verursachen kann oder seien es Schweißfüße, eingewachsene Fußnägel oder Fußpilz – die Folgen mangelnder Fußhygiene sind unangenehm. Und vor allem sind sie vermeidbar. 

Eine aufrechte Haltung wahren

Schon bei den ersten selbstständigen Schritten ihres Kindes, sollten sie darauf achten, dass es eine aufrechte Haltung wahrt. Das gilt schließlich für alle folgenden Aktivitäten, die auf den Füßen ausgeführt werden. Beim Spielen, Gehen, Rennen, Spazieren oder Wandern – ihr Kind sollte möglichst immer gerade dastehen und sich nicht gekrümmt oder schief bewegen.

Denn eine Schieflage des Körpers sorgt für einseitige und damit ungesunde Belastungen der Füße. Es ist somit auch unerlässlich, auf die Gesundheit der Wirbelsäule des Kindes zu achten. Ein Wechsel in der Lage und Beanspruchung der Füße ist wiederum für ebenjene Wirbelsäule und die allgemeine Haltung des Kindes essenziell. Nur Stehen, nur Spielen, nur Sitzen oder nur Liegen hingegen können schnell zu schmerzhaften Problemen führen.

Schuhe in der richtigen Größe kaufen

Vor allem in den ersten Jahren des Gehens, idealerweise aber bis zum 18. Lebensjahr und darüber hinaus, ist es wichtig, dass der Fuß ihres Kindes nicht durch falsche Schuhe belastet wird. Falsch meint in diesem Fall schlechtsitzende, starre oder für die individuelle Fußform schlichtweg ungeeignete Schuhe, die den Fuß schädigen.

Bevor die passenden Schuhe gekauft werden können, müssen Sie zunächst einmal die richtige Schuhgröße ihres Kinders ermitteln. Das Motto: Wenn vorne noch ein Daumen breit Platz ist, passt der Schuh und ähnliche Merkregeln sind veraltet und waren noch nie völlig richtig. Denn zu einem gut passenden Schuh gehört mehr und das fängt eben bei der genauen Größe der Füße an.

Am einfachsten lassen sich Kinderfüße mit speziellen Schablonen messen, die genau hierfür gemacht sind. Dabei stellt sich das Lind mit dem Fuß an der Wand auf die Schablonenvorlage, die Sie ganz einfach ausdrucken können. Anschließend wird mit einem Stift um den Fuß herum gezeichnet und schon lässt sich die exakte Größe des Fußes ablesen.

Bei der Wahl der Schuhe schließlich ist neben der passenden Länge auf verschiedene Sachen zu achten:

Auch auf passende Socken achten

Viele Eltern sind sich bewusst darüber, dass passendes Schuhwerk für die Gesundheit der Füße ihres Kindes enorm wichtig ist. Bei der Wahl der Socken wiederum wird häufig unbedacht vorgegangen. Die Socken sind ein bisschen zu klein? Ach, passt doch trotzdem.

Falsch gedacht. Und auch zu große Socken sind nicht gut und können Probleme machen. Denn sie führen dazu, dass die Füße in den Schuhen gestaucht werden und nicht flach und natürlich auf der Sohle aufliegen. Das wiederum kann nicht nur zu Blasenentwicklung führen.

Vielmehr tragen über längere Zeit unpassende Socken in vielen Fällen sogar zu unnatürlichen Bewegungsmustern beim Laufen bei. Das wiederum kann nachhaltige Entwicklungsprobleme mit sich führen, für die später Orthopäden besucht werden müssen. Passendes Strumpfwerk hingegen beugt gegen all diese Probleme ganz einfach vor.

Die Schuleintrittsuntersuchung beim Orthopäden

Bevor ihr Kind mit der Schule beginnt, empfiehlt es sich, bei einem Orthopäden eine entsprechende Schuleintrittsuntersuchung wahrzunehmen. Diese Untersuchung, die also meist zwischen dem fünften und siebten Lebensjahr eines Kindes stattfindet, soll diverse Fragen abklären. So wird etwa geschaut, ob Kinder körperlich in der Lage sind, mehrere Stunden auf einem Stuhl zu sitzen oder ob irgendwelche generellen Haltungsfehler bestehen. 

Fußuntersuchung

Darüber hinaus werden auch die Füße auf orthopädische Auffälligkeiten wie etwa Knick-Senk-Füße untersucht. Auch Muskelverkürzungen und Koordinationsstörungen können festgestellt werden und sind leider keine Seltenheit. Durch den Besuch des Orthopäden können anschließend geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Oft helfen schon Einlagen für die Schuhe, manchmal müssen aber auch spezielle orthopädische Schuhe oder Ähnliches angeschafft werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Jetzt aber ist es noch früh genug, um für die kommende Fußgesundheit vorzusorgen.

Den Schulranzen nicht zu voll machen

Seit jeher beklagen Eltern, dass das Gewicht der Schulranzen ihrer Kinder zu schwer sei und die Kinder von so schwerem Tragen gesundheitliche Probleme zu erwarten haben. Und das zurecht. Denn ein zu schwerer Schulranzen schadet nicht nur, wie oft angenommen, der Gesundheit und natürlichen Entwicklung der Wirbelsäule.

Vielmehr leiden auch die Füße unter einer zu hohen Belastung. Ungesunde Fußstellungen, einseitige Belastungen bei Treppensteigen oder anderen Bewegungen sind dadurch keine seltene Folge. Deshalb sollten Sie unbedingt darauf achten, dass ein Ranzen nicht zu vollgepackt ist. Die Regel „Maximal zehn Prozent des Körpergewichts für den Ranzen“ ist allerdings nicht bewiesen. Oft können die Kinder selbst Auskunft geben, wie angenehm oder eben unangenehm ihr Ranzen zu tragen ist. 

Im besten Fall sind in der Schule Möglichkeiten vorhanden, schwere Schulbücher und andere Materialien zu lagern. Alternativ muss der Ranzen eben individuell jeden Morgen für die an diesem Tag anstehenden Fächer gepackt werden, um nicht alle Utensilien permanent auf dem Rücken zu haben. Unterstützen Sie ihr Kind hierbei und helfen Sie ihm und seiner gesunden Entwicklung!

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Hinweis zu medizinischen Beiträgen:

"Artikel mit medizinischen Inhalten dienen ausschließlich zu Zwecken der allgemeinen Information. Sie sind nicht zur (Selbst-)Diagnose und Behandlung individueller Erkrankungen und medizinischer Indikationen geeignet. Insbesondere können sie die Untersuchung, Beratung oder Behandlung durch einen zugelassenen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen. Eine Beantwortung individueller Fragen erfolgt durch die Artikel nicht.“