Erkrankungen

Pruritus Wenn chronischer Juckreiz uns das Leben schwer macht

Rücken einer Frau

(Fuß-) Pilz – häufige Ursache für Juckreiz

Ein Grund für lästiges Jucken und Hautschuppung kann ein Pilz sein, der besonders häufig die Füße betrifft. Er ist ansteckend, mit der entsprechenden Behandlung lässt sich Fußpilz jedoch problemlos in den Griff bekommen. Erfolgt keine Therapie, besteht allerdings die Möglichkeit, dass er chronisch wird. In der Regel verschreibt der Arzt schon bei einem ersten Jucken der Füße Mittel zur äußeren Behandlung, darunter Sprays, Cremes oder Gels. Ein Großteil von ihnen verfügt über Wirkstoffe aus der Gruppe der Pyridone, Allylamine oder Azole:

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Pilze befallen zwar vor allem die Füße, sie können uns aber auch innerhalb des Körpers oder an vielen äußerlichen Stellen das Leben erschweren. Dazu gehört der sogenannte Schwitzpilz (pityriasis versicolor). Er kann über mehrere Jahre bestehen, in überwiegenden Fällen breitet er sich am Oberkörper aus. Im Anschluss an die Behandlung mit Anti-Pilz-Lotion oder -Creme verbleiben weiße Flecken auf der Haut. Erst durch Bräunung unter der Sonne oder im Solarium verschwinden sie wieder.

Cholestatischer Juckreiz

Gleichfalls können Leber- sowie Gallenerkrankungen die Ursache für Juckreiz sein. Es handelt sich dabei um die sogenannte cholestatische Variante. Dahinter steht teilweise eine Gelbsucht, meist leiden Patienten bereits in einem frühen Krankheitsstadium unter Juckreiz. Starke Beschwerden treten typischerweise vor allem in den Abendstunden und nachts auf. Betroffen sind vermehrt die Innenflächen der Hände sowie die Fußsohlen. Kratzen sorgt nicht für Linderung, vielmehr besteht die Gefahr, sekundäre Hautveränderungen, darunter Juckreizknötchen, Blutungen und Krusten, zu verursachen.

Unter anderem Alkohol, schlechte Ernährung sowie Infektionen schaden bekanntermaßen unserer Leber. Ist ihre Funktion gestört, können neben cholestatischem Juckreiz viele weitere Krankheiten auftreten. Teilweise wird bei Menschen, die an Erkrankungen der Leber, Nieren, Gallenblase und -wege leiden, ein Reizdarm-Syndrom festgestellt. Die Zusammenhänge sind allerdings bisher nicht geklärt. Weitere Verursacher für cholestatischen Juckreiz sind: 

Eine Behandlung von Cholestatischem Juckreiz geschieht von innen heraus, d.h., durch die orale Einnahme von Medikamenten. Erste Wahl ist Colestyramin (Austauscherharz), es kann mit Nebenwirkungen in Form von Blähungen, Durchfall sowie Unwohlsein einhergehen. Darüber hinaus kommt Rifampicin (Antibiotikum) bei der Behandlung von cholestatischem Juckreiz zum Einsatz. Das Arzneimittel gilt als die zweite Wahl, denn es besteht das Risiko auf eine zusätzliche Leberschädigung.

Füße

Kribbelnde Fußsohlen und Handinnenflächen können ein Zeichen für cholestatischen Juckreiz sein.

Ursachenerkennung von chronischem Juckreiz

Für Mediziner ist es nicht immer leicht, den Auslöser für Juckreiz herauszufinden. Zum Beispiel in der kalten Jahreszeit kann er durch trockene Haut entstehen, wobei es sich um eine harmlose Ursache handelt. Betroffene sollten ihrem behandelnden Arzt möglichst genau beschreiben, zu welchen Zeiten der Juckreiz besonders stark auftritt und wo sie sich in diesen Momenten aufhalten. In vielen Fällen liegen Allergien, Parasiten und auch neurologische Erkrankungen vor. Verantwortlich können weiterhin sein:

Entstehung von Juckreiz im Körper

Wissenschaftler der Universität Münster fanden Folgendes heraus: Bei Patienten mit bestimmten, Juckreiz erregenden, Krankheiten besteht eine deutlich stärkere Verzweigung der Nervenzellen. Grund dafür ist die ständige Befeuerung durch Botenstoffe sowie Entzündungszellen. Infolgedessen senden die betreffenden Leitungsbahnen ununterbrochen Signale, sodass unsere Haut pausenlos in Alarmbereitschaft versetzt wird. Das Ergebnis davon ist anhaltender Juckreiz.

Individuelles Juckreiz-Empfinden

Ebenso individuell wie wir Menschen selbst ist auch unser Empfinden. Während einige bei chronischem Juckreiz nur geringe Begleitsymptome aufweisen, sind sie bei anderen stark ausgeprägt. In der Forschung wurden standardisierte Fragebögen sowie Skalen entwickelt, welche die Beurteilung der unterschiedlichen Ausmaße erleichtern. Ärzten wird empfohlen diese einzusetzen, da sie zum einen die Diagnose erleichtern, zum anderen zu exakteren Ergebnissen führen.

Deutliche Symptome von chronischem Juckreiz beeinträchtigen die Lebensqualität massiv. Schwere Schlafstörungen sind oft die Folge, außerdem kann er zu Depressionen und Angstzuständen führen. Betroffene sollten den Arztbesuch nicht auf die lange Bank schieben. Je früher eine Behandlung erfolgt, desto höher sind die Chancen auf Heilung. Allerdings liegt bei Juckreiz nicht immer eine schwerwiegende Erkrankung vor. Vielmehr können für ihn zahlreiche verschiedene Faktoren verantwortlich sein, darunter mangelnde Hautfeuchtigkeit. Zu den Gegenmaßnahmen, die jeder selbst vornehmen kann, zählen:

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Hinweis zu medizinischen Beiträgen:

"Artikel mit medizinischen Inhalten dienen ausschließlich zu Zwecken der allgemeinen Information. Sie sind nicht zur (Selbst-)Diagnose und Behandlung individueller Erkrankungen und medizinischer Indikationen geeignet. Insbesondere können sie die Untersuchung, Beratung oder Behandlung durch einen zugelassenen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen. Eine Beantwortung individueller Fragen erfolgt durch die Artikel nicht.“